HBV Jena 90

wJD: Meisterschaft verteidigt - Stralsund wir kommen!

Am Samstag bestritt unsere weibliche Jugend D ihr zweites und entscheidendes Finalturnier der laufenden Saison in Bad Langensalza. Neben den Gastgeberinnen trafen die amtierenden Titelträgerinnen im Kampf um die Landesmeisterschaft auf die Mannschaften aus Nordhausen und Erfurt.

Die Mädels von der Saale starteten mit einem kleinen Polster von zwei Punkten aus dem ersten Turnier auf ihre ärgsten Konkurrentinnen aus Bad Langensalza. Bereits vorab war ein Zweikampf im Titelrennen zwischen diesen beiden Mannschaften abzusehen und wurde mit Spannung erwartet, nicht zuletzt von den zahlreich mitgereisten Eltern und Fans.

Jena traf zunächst auf die Erfurter Vertretung und fand über ein ungefährdetes 8:2 sehr gut ins Turnier. Hinten stimmte das abgesprochene Defensivverhalten und vorn konnte nahezu jeder Angriff erfolgreich zum Torerfolg genutzt werden. Deutlich schwerer tat man sich im Anschluss gegen die Handballhexen aus dem Harz. Nach dem 1:0 in der dritten Spielminute und dem postwendenden Ausgleich durch Nordhausen fand der Ball den Weg nicht mehr ins Gehäuse, zu unüberlegt und letztlich auch unsicher aufgrund der zunehmenden Drucksituation agierte die Offensive. Glücklicherweise ging es Nordhausen ähnlich, sodass sich schlussendlich beide Teams mit einem gerechten Unentschieden trennten.

Viel Zeit zur Aufarbeitung und Aufmunterung blieb nicht, galt es doch, den Fokus direkt auf das wegweisende Folgespiel gegen den THC aus Bad Langensalza zu legen. Allen Spielerinnen beider Mannschaften war die immense Bedeutung des Spiels anzumerken, was jedoch keineswegs zu Nervosität führte. Vielmehr entwickelte sich eine qualitativ sehr ansprechende Partie mit sehenswerten Aktionen auf beiden Seiten, in welcher sich während der ersten vier Minuten (2:2) niemand absetzen konnte. In der folgenden Phase gelangen den Saalestädterinnen mehrfach Ballgewinne und schnell vorgetragene Gegenstöße, welche wiederholt nur durch Foulspiel unterbunden werden konnten. Rückraumspielerin Lotta Pieper behielt vom Punkt die Nerven, verwandelte sämtliche Strafwürfe sicher und war auch aus dem Spielaufbau heraus nur schwer zu stoppen (insgesamt 5 Tore). Mit einem Vorsprung von drei Toren nach knapp acht Minuten sah Jena schon wie der sichere Sieger aus. Bad Langensalza kam zwar über zwei Tore noch einmal heran, am Ende bejubelten jedoch unsere Mädels zwei entscheidende Zähler im Kampf um die Meisterschaft, hatte man nun schließlich wieder drei Punkte Vorsprung und alle Trümpfe in der eigenen Hand.

Im Rückspiel gegen Erfurt griff das Trainerteam auf den breiten Kader an Spielerinnen zurück und stellte personell auf vielen Positionen um. Der daraus resultierende 3:1 Erfolg war zwar weniger deutlich als noch im Hinspiel, allerdings ebenfalls zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet. Die geschonten Spielerinnen konnten folglich im Duell mit Nordhausen zum Matchball antreten und schon vorzeitig alles klar machen. Allen Beteiligten, egal ob auf oder neben dem Feld, war anzumerken, wie sehr sie diese Meisterschaft wollten, nachdem man ein dreiviertel Jahr gemeinsam darauf hingearbeitet hatte. Nun war der Titel zum Greifen nahe und die Jenaer Mädels zündeten ein Feuerwerk. Die Nervosität aus dem Hinspiel war restlos verflogen und nach siebeneinhalb Minuten war beim Stand von 5:1 bereits die Vorentscheidung gefallen. An der Seitenlinie kam bereits Feierstimmung auf, während das Ergebnis noch auf 8:2 erhöht werden konnte. Nach Abpfiff gab es kein Halten mehr, fiel doch jede Menge Druck von der jungen Mannschaft ab, welche sich minutenlang in den Armen lag und ausgelassen den Moment genoss.

Für das abschließende Spiel gegen den feststehenden Zweitplatzierten aus Bad Langensalza entschied man sich gemeinsam, alle Spielerinnen, welche bislang kaum Einsatzzeit bekommen hatten, noch einmal aufzustellen, war doch das Ergebnis eher nebensächlich. Ungeachtet der ungewohnten Aufstellung agierten unsere Mädels in der Abwehr dennoch sehr solide und stellten die Gegnerinnen, welche sich nach knapp fünf Minuten mit einem 0:1 Rückstand konfrontiert sahen, vor eine große Herausforderung. Erst in der zweiten Spielhälfte fehlte vorn hier und da die nötige Konzentration und Genauigkeit, sodass der THC über viele Ballgewinne zu einfachen Toren eingeladen wurde und sich letztlich mit einem 5:1 belohnte.

Beide Mannschaften reisen nun am 13.+14.05. zur Bestenermittlung der Neuen Bundesländer und Berlin nach Stralsund. Für unsere Mädels ist es nach der vergangenen Saison die zweite Teilnahme in Serie. In diesem Jahr möchte man sich, nachdem 2022 neben Erlebnissen und Erfahrungen nichts gesammelt werden konnte, etwas teurer verkaufen und bestenfalls den einen oder anderen Punkt mit nach Hause nehmen. Die verbleibenden drei Wochen wird die Mannschaft intensiv zur Vorbereitung auf die Meisterschaft nutzen, um sich im hohen Norden bestmöglich zu präsentieren.