HBV Jena 90

Packendes Derby in der Glockenstadt!

Am gestrigen Samstag stand das allseits fieberhaft erwartete Thüringenderby unserer 1. Männer in der Mitteldeutschen Oberliga an. Die kurze Auswärtsreise führte unsere Herren zum Ligakonkurrenten des HSV Apolda in die Glockenstadt.

Neben dem Derbycharakter des Spiels zeigte ein Blick auf die Tabelle die besondere Bedeutung des Spiels. Die Gastgeber hatten nach den bisherigen Ligaspielen 7:13 Punkte auf dem Konto und standen auf Tabellenplatz 10. Noch ernster war die Lage für unsere Männer, welche mit 4:16 Punkten Tabellenletzter waren. Für beide Mannschaften zählte daher eigentlich nur ein Sieg, um dringend benötigte Punkte für die Tabelle einzufahren.

Man merkte beiden Mannschaften ab der ersten Minute an, dass die besondere Bedeutung des Spiels den Spielern voll bewusst war. Von Beginn an entwickelte sich zwischen beiden Mannschaften vor der gut gefüllten Sporthalle im  Apoldaer Sportpark ein bissiges Duell auf absoluter Augenhöhe.

Nachdem zunächst die Gastgeber den ersten Treffer der Partie markiert hatten, glichen unsere Männer postwendend durch Marcel Popa aus. Beiden Mannschaften gelang es in der Folge immer wieder, die gegnerische Deckung zu überwinden und eigene Treffer zu generieren. Trotz vollem Einsatzes auf beiden Seiten kamen jedoch beide Deckungsreihen nicht so recht ins Spiel und ließen Treffer des Gegners zu. Folgerichtig entwickelte sich ein enges Spiel, in welchem sich keiner der beiden Kontrahenten mehr als 2 Tore vom Gegner absetzen konnte, jedoch auch nur um quasi postwendend den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Über die Zwischenstände 7:7 (18.) und 12:12 (26.) näherte man sich der Pause. Dann legten die Gastgeber nochmals vor, sodass es dann mit einer 14:13 Pausenführung der Gastgeber in die Kabinen ging.

Nach dem Wechsel glichen unsere Herren dann schnell erneut aus und konnten dann gleich mehrfach selbst in Führung gehen (18:19, 19:20, 22:23). Dabei zeigten sich die Herren um Kapitän Malte Hansemann im Angriffsspiel erneut verbessert, während in der Abwehr trotz allem Einsatzes nach wie vor die eine oder andere Lücke geboten wurde, die die Gastgeber ihrerseits konsequent nutzten. So entwickelte sich bis in die Schlussphase hinein ein enges und hoch spannendes Spiel, was den knapp 400 Zuschauern dann auch noch ein Herzschlagfinale bieten sollte.

Nachdem beide Mannschaften im Verlauf der 2. Halbzeit jeweils einen Spieler mit einer Disqualifikation verloren hatten, wogte das Spiel weiter hin und her und stand nach 53 Spielminuten 27:27 Unentschieden. Dann schien sich nach einer Auszeit von HBV Coach Pierre Liebelt das Momentum im Spiel zu Gunsten unserer Herren zu bewegen. Nach zwei Treffern in Folge von Florian Folger und Marcel Popa gingen unsere Männer etwa zweieinhalb Minuten vor Spielende mit 29:31 in Führung. Logische Folge: Auszeit HSV Apolda.

Die Gastgeber setzen nun alles auf eine Karte und agierten in der Schlussphase mit dem 7. Feldspieler. Tatsächlich gelang es ihnen in der Folge, die entstehende Überzahl zu nutzen und erzielten tatsächlich etwa eine Minute vor Schluss den erneuten Ausgleich zum 31:31, nachdem der Abschluss unserer Herren am Gebälk des gegnerischen Tores gescheitert war. Im anschließenden Angriff waren unsere Herren im Ballbesitz und hatten die Chance, den Siegtreffer zu erzielen. Nachdem die Unparteiischen sehr früh den Arm zum vermeintlichen Zeitspiel gehoben hatten, suchten unsere Herren nach einer Freiwurfvariante den Abschluss aus dem Rückraum, scheiterten jedoch am Apoldaer Abwehrblock. In den hektischen Schlusssekunden überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst nutzten die Gastgeber mit einem schnellen Pass nach links Außen eine Lücke im Jenaer Abwehrverband und erzielten das 32:31. Nur noch wenige Sekunden Spielzeit waren auf der Uhr. Dann verhinderte ein Apoldaer Spieler den schnellen Anwurf unserer Herren im Mittelkreis. Die Unparteiischen ahndeten dies konsequent und regelkonform  mit 7 Meter Strafwurf und Disqualifikation. Am Ende war es an Florian Folger, quasi mit der letzten Aktion des Spiels für seine Farben wenigstens noch den einen Punkt zu sichern. Souverän verwandelte er sodann auch den letzten von insgesamt 5 Strafwürfen an diesem Abend.

Am Ende stand ein im Ergebnis leistungsgerechtes Unentschieden beider Mannschaften. Allerdings dürfte man in beiden Lagern angesichts des Spielverlaufs der letzten Spielminuten mit der (jeweils) vertanen Chance hadern, mit einem für beide Mannschaften möglichen Derbysieg einen Motivationsschub für den weiteren Saisonverlauf zu erhalten. Die Zuschauer jedenfalls hatten wie bereits in der vergangenen Saison (erneut) ein packendes Derby gesehen.

Beste Torschützen beim HBV waren Florian Folger (8/5), Marcel Popa (6), Malte Hansemann (6),  Sebastian Triller (5) und Jan Minas mit 4 Toren. Für die Glockenstädter waren Slobodan Veselinovic (9) und Jörg Heinemann (7) am erfolgreichsten.

Am nächsten Wochenende steht dann das Duell unserer Männer gegen den EHV Aue II auf dem Programm. Gespielt wird am 1. Advent (01.12.2019) um 16 Uhr in Jena Lobeda West.

Newsübersicht
Mit freundlicher Unterstützung