HBV Jena 90

2. Männer: Weil eine Halbzeit allein nicht reicht …

Motiviert durch den zuletzt ungefährdet errungenen Heimsieg und frisch nach einem ersten spielfreien Wochenende ging es für die Männer des HBV Jena II letzten Samstag in die Dreifelderhalle Gorndorf.

Die Hausherren der HSG Saalfeld/Könitz, welche ihr erstes Heimspiel der Saison bestritten, hatten nach gutem Saisonstart zuletzt Punkte liegen gelassen und wollten vor heimischer Kulisse erneut Anschluss an die Tabellenspitze herstellen. Schon in der vergangenen Saison trennte man sich mit zwei jeweils knappen Begegnungen und auch diesmal versprach die Tabellensituation (Jena: Platz 5, Saalfeld: Platz 7) ein enges und gleichzeitig richtungsweisendes Spiel.

Umso unerwarteter kamen für viele Zuschauer die ersten Minuten der Partie, in welchen die Saalfelder schnell auf 4:0 enteilten, bevor Jena nach sieben Spielminuten erstmals ins gegnerische Gehäuse traf. Wer jedoch dachte, dass beim Stand von 5:3 der Schalter der Männer des HBV endlich umgelegt war, sah sich getäuscht. Jenaer Probleme mit der strukturierten Abwehrformation und der robusten Saalfelder Spielweise ließen die Heimmannschaft immer weiter voran marschieren. Geduldig ausgespielte Angriffe zogen beim 9:3 die Auszeit der Gäste als logische Konsequenz nach sich, deren Wirkung jedoch ausblieb. Die eigene Abwehrreihe stand weiterhin zu passiv und fand weder Zugriff noch die nötige Härte, während das Angriffsspiel zu kompliziert aufgezogen wurde. Statt die sich bietenden Räume am Kreis zu nutzen, wurde an jenem Abend lediglich ein einziges Tor über diese Position erzielt. Über die Spielstände 10:5 und 14:5 schien spätestens beim Pausenstand von 17:7 der Sieger bereits festzustehen.

Die Halbzeitansprache von Trainer Eric Junker schien allerdings noch mal Kräfte und vor allem den Willen der Jenaer zu mobilisieren. Durch zwei schnelle Tore kam das HBV-Team gut in die zweiten 30 Minuten der Partie. Nun entwickelte sich ein ausgeglichener Schlagabtausch, in welchem es Saalfeld schaffte, den 10-Tore-Vorsprung bis zum 21:11 aufrechtzuerhalten. Der darauffolgende Lauf der Gäste, welchen auch eine frühe Auszeit der Hausherren nicht bremsen konnte, führte zunächst zum Zwischenstand von 21:16. An dem Punkt merkten sowohl die Feldspieler, als auch alle Zuschauer, dass längst nichts entschieden war und sich Jena keineswegs kampflos ergeben würde. Torhüter Christoph Schmidt fand nun immer besser ins Spiel, entschärfte zahlreiche freie Würfe und lies die gegnerischen Schützen phasenweise verzweifeln. Gleichzeitig bekam fortan die Defensive vermehrt Bälle zu fassen und auch vorn stellten sich endlich geregelte Abläufe ein. Das wiedergefundene Selbstvertrauen gipfelte nach 45 gespielten Minuten im 22:18. Jena war wieder auf vier Tore rangekommen und hatte das Momentum klar auf eigener Seite.

Ob es der Kondition oder der Konzentration des angereisten HBV-Rumpfkaders mit gerade ein mal acht Feldspielern geschuldet war, lässt sich nur spekulieren. Jedenfalls fand die HSG im Anschluss zurück ins Spiel und wurde dabei mehrfach durch unnötige Fehlwürfe auf Seiten des HBV unterstützt. Als es fünf Minuten vor Spielende zum 28:20 im Jenaer Tor klingelte, war die Begegnung endgültig entschieden. Einige schnelle Tore reduzierten den Spielstand bis kurz vor Abpfiff noch einmal auf drei Tore Differenz, bevor schlussendlich mit 30:26 das Endergebnis von der Anzeigetafel leuchtete.

Erfolgreichste Saalfelder Schützen waren an diesem Abend Christoph Schuchardt (8 Tore), Felix Möller und Simon Wittmann mit jeweils fünf Toren. Für den HBV trafen Tobias Helk (7 Tore, davon 1 Siebenmeter), Oliver Dubnack (7) und Paul Köhler mit vier Treffern am häufigsten.

Trotz personeller Unterbesetzung haben die Jenaer in der zwischenzeitlich so aussichtslosen Begegnung nie aufgesteckt und sollten die Leistungssteigerung der zweiten Halbzeit ins nächste Spiel mitnehmen. Man rangiert nun mit einer Bilanz von 6:4 Punkten im Tabellenmittelfeld, bevor kommenden Sonntag in heimischer Halle gegen den HSV Weimar die Karten neu gemischt werden.

Newsübersicht
Mit freundlicher Unterstützung