HBV Jena 90

mJC I: Turniersieg beim Nickelhütte-Cup in Aue

Am Wochenende des 03. + 04.09. ging es für die HBV-Talente der C1-Jugend nach Aue. Im Rahmen der Saisonvorbereitung sollten die Jenaer Youngster beim internationalen 4. Nickelhütte-Cup Leistungsvergleiche auf höchstem Niveau bestreiten. Das Turnier, das sich über zwei Tage erstreckte, wartete mit namhaften Gegnern wie Talent Pilzen, dem HC Elbflorenz, dem HC Erlangen, dem EHV Aue, dem HSV Dresden sowie dem HC Buteo auf.

Direkt im ersten Spiel ging es am Samstag gegen die agilen und lauffreudigen Jungs von Talent Pilzen, die den HBV Jena mit ihrem nahezu perfekten Tempospiel regelrecht überrannten. Unkonzentriertheiten, verfrühte Abschlüsse und technische Fehler konnten die nicht totzukriegenden schnellen Außen aus Tschechien jedes Mal gnadenlos bestrafen, eingesetzt vom gut aufgelegten Torwart der Pilsener, dem Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis Petr Stochl und späteren Torwart-MVP des Turniers. Nach der am Ende deutlichen Niederlage (12:22) standen unsere C-Jungs direkt unter Druck: Eine weitere Niederlage in Gruppe A würde das vorzeitige Verpassen des Halbfinals bedeuten. Passend, dass es im nächsten Spiel gegen niemand geringeren als den HC Elbflorenz ging.

Obwohl die Jenaer Jungs nach wie vor viele Fehler machten und die trainierten Abläufe nicht adäquat umsetzen konnten, begegneten sie dem Gegner aus Dresden mit großem Kampf und viel Herz. Obwohl es den Dresdnern dank gutem Tempospiel immer wieder gelang, die teilweise lauffaulen Jenaer Jungs in Bedrängnis zu bringen, stand am Ende nach einem wenig schönen Spiel, jedoch großem Kampf, ein 24:26 Sieg für den HBV auf der Anzeigetafel. Im nächsten und letzten Spiel des Samstages konnte dann der jüngere Jahrgang um die HBV-Eigengewächse Pepe Heyder und Laurin Glunz auftrumpfen. Die 09er Jungs des HBV ließen gegen den HC Buteo, der ebenfalls mit dem jüngeren Jahrgang antrat und gegen den man unter der Woche bereits einen deutlichen Testspielerfolg erzielen konnte, nichts anbrennen, so dass sich die Jungs des HBV Jena nach eher enttäuschenden Auftritten mit streckenweise haarsträubenden Fehlerketten dank großem Kampf und viel gegenseitigem Aufbauen doch noch für das Halbfinale des Nickelhütte-Cups qualifizieren konnten.

Trotz des Halbfinaleinzugs und dem gezeigten Kampfeswillen konnte keiner der Beteiligten wirklich zufrieden mit den gezeigten Leistungen sein. So wollte vor dem am Sonntag anstehenden Halbfinale gegen die stark aufspielende Mannschaft des HC Erlangen niemand so richtig an einen Erfolg gegen die Vertretung des Bundesligisten glauben.

Am Sonntag sollten die HBV-Youngster dann jedoch zeigen, was wirklich in ihnen steckt! Wie ausgewechselt und völlig unter Strom präsentierten sich unsere Talente im Halbfinale. Mit leicht veränderter Startaufstellung und Besinnung auf den eigenen Matchplan gelang es den HBV-Jungs, endlich das umzusetzen, was trainiert worden war: strukturiertes Tempospiel, aggressive Abwehrarbeit und kaltschnäuzige Torabschlüsse sorgten dafür, dass die Jungs von der Saale in einem sehr engen Spiel auf Augenhöhe immer eine kleine Führung von 1-2 Toren aufrechterhalten konnten. Trotz zahlreicher 2-Minuten Strafen, dank derer teilweise nur drei oder vier Feldspieler verteidigten, gelang es der Jenaer Mannschaft, die Führung über die Zeit zu retten und in einem grandiosen Spiel den Favoriten aus Erlangen zu schlagen (30:31). Mit erneut großem Kampf, viel Disziplin, Spielwitz und engagierter Abwehrarbeit war es gelungen, das Finale gegen Gastgeber Aue zu erreichen.

Im Endspiel zeigte sich dann erneut die Qualität der Jenaer Jungs. Nach einer verpennten Anfangsphase (0:3) gelang es Jena, ins Spiel zu finden und sich bis zur Halbzeit auf zwei Tore abzusetzen. In der zweiten Halbzeit konnten sich unsere Jungs eine komfortable 4-Tore-Führung erarbeiten, die bis in die Schlussphase hinein Bestand hatte. Dann verloren unsere Jungs erst das Glück und dann den Kopf. Nach einigen unglücklichen Aktionen wurde der Ball zweimal leichtfertig hergeschenkt, so dass Aue kurz vor Ende den Ausgleich schaffte. In einem Spiel, in dem der HBV abgesehen von der Anfangsphase immer geführt hatte, ging es nun für beide Mannschaften in das 7m-Werfen.

Nach dem ersten Fehlwurf der Jenaer war der zum Greifen nahe Turniersieg plötzlich in weite Ferne gerückt. Als jedoch Torwart Paul Höpfner ebenfalls einen der gegnerischen Schützen entschärfen konnte, bot sich nach zwei verwandelten 7m auf Jenaer Seite erneut eine Chance zum Sieg, als der letzte Schütze des EHV Aue vor Paul antrat. Der Linkshänder, der im gesamten Spiel unzählige Male erfolgreich war und unsere Abwehr vor große Probleme stellte, täuschte einmal den Wurf an und … Parade! Der Schlusspfiff ging im frenetischen Jubel der Jenaer Jungs unter, die ihren Torwart auf Händen trugen. Auch die Jungs des HC Buteo und von Talent Pilzen hatten im Laufe des Spiels unüberhörbar Stellung für einen Jenaer Turniersieg bezogen und feierten die letzte Parade des Spiels entsprechend.

Für die Jungs aus Jena bedeutet der Turniererfolg in Aue eine kleine Sensation. Als kurzfristiger Turniernachrücker war es innerhalb kürzester Zeit gelungen, aus der neu formierten HBV-Truppe um fünf Neuzugänge und weitere fünf Nachrücker aus der D-Jugend eine eingeschworene Truppe zu formen, die sich über zwei Turniertage nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch kontinuierlich weiterentwickelte und im Stile einer echten Turniermannschaft über sich hinauswuchs. Jetzt gilt es, sich auf die gezeigte Stärke zu besinnen und mit dem Rückenwind des Turniersiegs in die Punktspiele zu starten.