HBV Jena 90

mJC I: Gewackelt, gebangt … und dann gefeiert!

Unsere männliche C1 erkämpft sich den Landesmeistertitel!

 

Nach dem tollen 35:27-Heimerfolg über den ThSV Eisenach war unsere C1 am Sonntag mit einem Vorsprung von acht Toren zum erwartet schweren Auswärtsspiel unter die Wartburg gereist. Die Bürde des Favoriten wog offensichtlich schwer. Nie fand unser Team zum eigenen Spiel, verteidigte aber mit unbändigem Kampfeswillen den am Ende minimalen Vorsprung von einem Tor und darf sich nun „Thüringer Landesmeister“ nennen.

Trainer Christian Roch fasste die Partie wie folgt zusammen: „Bei unserer 18:25-Niederlage lief nicht viel zusammen. Eisenach verteidigte deutlich defensiver und somit auch deutlich besser als noch im Hinspiel, unsere Rückraumreihe fand kaum Lücken und agierte auch wegen eines mittlerweile ungewohnt verharzten Balles überaus ballunsicher. Eisenach witterte seine Chance an diesem Tag und vor allem Kyrill Höllein (13 Treffer) bot eine unglaubliche Energieleistung für die Heimmannschaft und war von unserer Defensive kaum zu kontrollieren. Aber wir konnten uns auf unseren Torwart Tom Schmidt verlassen, der im Thüringer Handballtempel, wie die ThSV-Anhänger die altehrwürdige Werner-Aßmann-Halle gerne titulieren, zur Höchstform auflief und neben drei Siebenmetern weitere hochkarätige Chancen der Gastgeber teils spektakulär zu Nichte machte. Es ist eben noch eine C-Jugend und den meisten Akteuren fehlt noch ganz viel Erfahrung, um auch in kritischen Situationen den Kopf oben zu behalten und gewisse Automatismen abzurufen. Ich bin froh und stolz, dass wir das heute noch irgendwie zusammen hinbekommen haben.“

Bis zur 35. Minute war der Rückstand mit 13:15 noch im erträglichen Bereich gehalten worden. Dann aber kam es knüppeldick für unser Team. Erst hagelte es Zeitstrafen und Siebenmeter gegen unser Team. Julius Deckert, Abwehrchef und an diesem Tag auch im Angriff eine wichtige Stütze, erhielt die 3. Zeitstrafe und musste somit auf der Tribüne Platz nehmen. Mats Voigtländer, in der bisherigen Saison bester Torschütze seines Teams, knickte im Angriff unglücklich um und musste minutenlang neben der Bank behandelt werden. Lenny Leimbach, ebenfalls ein zuverlässiger Rückraumakteur, bekam einen Schlag vor die Nase und musste das Feld mit Nasenbluten für einige Minuten verlassen. Derart dezimiert nutzte der ThSV die Gunst der Stunde, erhöhte nochmals die Schlagzahl und den eigenen Vorsprung. Nun wackelte der Titel ganz gehörig, doch Cuno Weber und Stan Beyerlein beruhigten die Gemüter mit ihren ganz wichtigen Treffern. Dank der Unterstützung neben der Bank, übrigens auch ganz fair vom Eisenacher Physio Ronny Oelschläger, konnten Mats und Lenny ab der 43. Minute wieder auf die Platte zurückkehren. Und tatsächlich war es ausgerechnet Mats Voigtländer, der bis dato einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, welcher in der Schlussphase die zwei entscheidenden Treffer zum Titel beisteuern konnte.

Christian Roch: „Das war heute viel Kampf und Krampf bei uns. Aber es war eines Finalspiels würdig, denn diesmal konnten auch die Eisenacher Jungs zeigen, dass sie deutlich besser Handball spielen können als im Hinspiel in Jena. Beide Teams haben im Saisonverlauf unheimlich viel in ihre Entwicklung investiert und stehen daher zu Recht ganz vorn. Wir waren am Ende diesmal die Glücklicheren, doch mein Glückwunsch geht an beide Mannschaften für eine tolle Saison. Als THV-Verbandstrainer wünsche ich mir für unsere Thüringer Talente mehr solcher Wettkampfspiele. Ich denke, unsere beiden männlichen Leistungszentren Jena und Eisenach sind hier auf einem guten Weg.“

HBV Jena 90:

Felix Stiftel, Tom Schmidt, Paul Höpfner

Matto Wesser, Ludwig Rottenbach, Lenny Leimbach 6, Luca Röse, Ignacio Concha-Bosca, Jonas Müller 1, Julius Deckert 4, Cuno Weber 2, Mats Voigtländer 2, Stan Beyerlein 3, Falko Reis