„Glänzen konnten wir an diesem Nachmittag leider nicht“, konstatierte Christian Roch in seiner Analyse. Vor allem der fehlende Zug zum Tor in der 1. Halbzeit sowie die unkonzentrierte Abwehrleistung über weite Strecken der Partie waren ihm bitter aufgestoßen. „Wir haben ein Paradebeispiel dafür geliefert, wie man einen an sich chancenlosen Gegner aufbaut und ins Spiel bringt. Unsere Führungsspieler gefielen sich zu sehr im Querpassen und Querlaufen, anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen. Und in der Abwehr herrschte zu wenig Vertrauen auf den Nebenmann, jeder wollte helfen - am Ende war das ein wildes Durcheinander, weil sich keiner auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrierte.“ Wie es gehen kann und sollte, zeigte die Mannschaft um die beiden besten Torschützen Stan-Lee Beyerlein und Mats Voigtländer (je 7 Treffer) in den 15 Minuten nach der Halbzeitpause. Offensichtlich hatte das Trainerteam die richtigen Worte gefunden. Vom 13:11-Halbzeitstand wurden die Weichen dank eines 9:0-Laufes auf 22:11 und somit auf Sieg gestellt. Danach wurde noch einmal durchgewechselt, u.a. kamen Matto Wesser sowie Moritz Volland zu ihren ersten Einsätzen im HBV-Dress. Der Spielrhythmus riss erneut und Suhl konnte noch einmal zum 25:18-Endstand verkürzen.
Christian Roch: „Diese 1. Halbzeit sollte uns so nicht passieren, aber für mich war sie doch auch sehr lehrreich. Ich denke, dass unsere Jungs gesehen haben, wie Handball vor allem im Kopf nicht funktioniert und dass sie die richtigen Schlüsse für sich daraus ziehen. Denn neben dem Handballtraining gehört es auch zu einem erfolgreichen Handballer, sich individuelle Ziele für ein Spiel zu setzen und sich vernünftig zu fokussieren, damit die Umsetzung gelingen kann.“
Schon am nächsten Samstag hat das Team die Chance, sich im Auswärtsspiel bei der JSG Hermsdorf/Stadtroda wieder von seiner besseren Seite zu zeigen und die Tabellenspitze vor dem ThSV Eisenach zu verteidigen.
HBV Jena 90: Tom Schmidt, Felix Stiftel - Matto Wesser, Ludwig Rottenbach, Lenny Leimbach 4, Luca Röse 1, Ignacio Concha-Bosca 1, Cuno Weber 1, Henrik Löffler, Julius Deckert 4, Moritz Volland, Mats Voigtländer 7, Stan-Lee Beyerlein 7
