HBV Jena 90

mJB: Zweites Spiel - Zweiter Sieg!

Am vergangenen Sonntag stand für unsere männliche B-Jugend das zweite Spiel in der MHV-Oberliga an. Nachdem unsere HBV-Youngster im ersten Saisonspiel beim souveränen Heimsieg gegen den LVB Leipzig nichts anbrennen ließen und verdient die ersten beiden Jugendoberliga-Punkte der Vereinsgeschichte einfuhren, stand unseren B-Jungs gegen die Mannschaft der NSG Riesa/Meißen diesmal ein richtiger Härtetest bevor. In der vergangenen Saison waren die beiden Teams im Rahmen der Qualifikationsrunde für die Regionalliga bereits zweimal aufeinander getroffen. Beide Male gingen unsere HBV-Talente dabei baden und mussten zwei deutliche Niederlagen verkraften. Insofern war die Anspannung vor dem zweiten Heimspiel der Saison groß, wussten doch alle um die Qualitäten der Jungs aus Riesa und Meißen.

 

Gleich in der ersten Halbzeit sollte sich beweisen, dass man die zweikampfstarken und spielwitzigen RiMeNi-Jungs zurecht nicht unterschätzt hatte. In einer ansehnlichen und durchweg fairen ersten Halbzeit trafen zwei offensiv agierende Abwehrreihen aufeinander, die kompromisslos verteidigten. Während die Gäste aus Meißen über geschickte Kreisanspiele, viel Tempo und Bewegung ohne Ball zum Torerfolg kamen, taten sich unsere HBV-Talente im Positionsangriff schwer, konnten sich jedoch auf ihren Tempospielangriff verlassen. Gerade Torwart Paul Höpfner und Spielmacher Julius Deckert konnten sich in dieser Phase mit einigen wichtigen Paraden und Steals auszeichnen, die direkt in einfache Tore aus dem Gegenstoß verarbeitet werden konnten. Gleichzeitig gelang es den stark verteidigenden HBV-Youngstern Lenny Leimbach und Manuel Gaipl im Verbund mit Abwehrchef Julius Standhardt und dessem eingewechselten Pendant Stan Beyerlein, die Angriffsreihe der Meißener Jungs immer wieder am Durchbruch zu hindern und die Abschlüsse aus dem Rückraum gering zu halten. Nach den ersten 25 Minuten ging es dank einer starken Abwehrleistung mit einer zwar knappen, aber zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten 14:12 Führung in die Kabinen.

In einer insgesamt stark umkämpften zweiten Halbzeit ging es dann drunter und drüber. Obwohl es den HBV-Talenten gelang, sich wegen einer erneut starken Abwehrleistung und konsequentem Tempospiel auf fünf Tore abzusetzen, ließen sich die ersatzgeschwächten RiMeNi-Jungs nie ganz abschütteln und sich auch nicht von der tollen Fankulisse in der Werner-Seelenbinder-Halle beeindrucken. Die Jungs aus Meißen bewiesen echten Kampfgeist, kämpften in jeder Aktion bis zum Schluss und behielten trotz einiger Fehler einen insgesamt kühlen Kopf. Tugenden, die unsere B-Jungs im Anschluss vermissen ließen. In den letzten zehn Minuten schlich sich der Fehlerteufel in das Spiel der Jenaer Jungs. Neben zahlreichen Schrittfehlern und Fehlpässen agierten die Youngster von der Saale im Angriff kopflos, wählten überhastete und wenig erfolgversprechende Abschlüsse, verprellten den Ball oder fingen ihn erst gar nicht. Fehler, die von den Gästen aus Meißen konsequent bestraft wurden und folgerichtig zunächst zum Ausgleich (44. Minute, 22:22 durch Finn Schröder) und anschließend vier Minuten vor Schluss zur ersten Führung der Gäste seit der 12. Minute führten (22:23 durch Daniel Schmidt).

In der darauffolgenden Jenaer Auszeit, die die dramatische Schlussphase dieses Handballkrimis einleiten sollte, war der Matchplan der Jungs von der Saale klar: Wir brauchen drei Tore, dann haben wir das Spiel gewonnen! Dabei lag die Verantwortung nun bei Rückraumshooter Lenny Leimbach, der im folgenden Angriff über ein Yugo-Kreuz in Position gebracht werden sollte. All-In also. Der bis dahin zwar stark, aber im Abschluss aus dem Rückraum zögerlich agierende Rückraumlinke ließ sich jedoch von Nervosität nichts anmerken und schweißte das Spielgerät mit einem der schönsten Tore des Tages in den Winkel. Der erste Schritt war getan, doch gelang es den HBV-Youngstern anschließend immer wieder, den Puls auf der Trainerbank und der Zuschauertribüne hoch zu halten, indem stark erkämpfte Bälle aus der Abwehr sofort wieder weggeworfen wurden. Schließlich war es Spielmacher Julius Deckert, der sich ein Herz nahm und einen Gewaltwurf an der Hüfte seines Gegenspielers vorbei unter die gegnerische Latte zimmerte und ausglich (49. Minute 24:24). Weil die nicht totzukriegenden RiMeNi-Jungs weiter kämpften, war ihnen zuvor ein weiteres Tor gelungen, so dass sie nun bei Gleichstand und eigenem Ballbesitz 25 Sekunden vor Schluss die Chance auf den entscheiden Schlag hatten. Jedoch gelang es dem in der zweiten Halbzeit bis dahin unglücklich agierenden Torwart Paul Höpfner, den letzten Wurf zu parieren. Der Abpraller landete bei Julius Deckert, der acht Sekunden vor Schluss mit einer Verzweiflungstat den schnell schaltenden Rechtsaußen Manuel Gaipl bediente, der den schwer zu verarbeitenden Ball zunächst nicht fangen konnte und ihn dann, vier Sekunden vor dem Ende der Partie, im Meißner Tor versenkte und die nächsten zwei Oberligapunkte für Jena sicherte!

In einem umkämpften Spiel auf hohem Niveau war es den HBV-Talenten der mJB 40 Minuten lang gelungen, den starken Gegner aus Meißen auf Abstand zu halten. Dennoch hätte man sich nach zehn kopflosen Minuten aus Jenaer Sicht am Ende nicht über ein Unentschieden oder eine Niederlage beschweren dürfen.

Unser Dank geht an die stark kämpfenden Jungs aus Meißen und an die beiden Schiedsrichter Jonas Fischer und Bastian Preuk, die das Spiel insgesamt souverän leiteten.

Für den HBV Jena spielten:

Julius Deckert (10 Tore), Lenny Leimbach (4), Manuel Gaipl, Mats Voigtländer (beide 3), Julius Standhardt, Max Riedel (beide 2), Stan Beyerlein (1), Finn Salomon, Marcel Leser, Robert Krause und Paul Höpfner (6 Paraden)