HBV Jena 90

Landesmeisterschaft mJD: Messen mit den Besten!

Zu viele kleine Fehler, ein Mangel an Disziplin und schwankende Konzentration haben letztlich den entscheidenden Unterschied gemacht! Mannschaft und Trainerteam gaben sich im Anschluss an die Thüringer Landesmeisterschaft der mJD selbstkritisch, wenngleich mit dem Erreichen von Platz 3 das Weiterkommen in der Bestenermittlung nur denkbar knapp verpasst wurde. Vergangenen Sonntag traf die junge Truppe auf drei weitere, allesamt unbekannte Mannschaften aus Eisenach und Nordhausen sowie den Gastgeber Ronneburg. Der bisherige Saisonverlauf in den Staffeln 2 und 3 der Verbandsliga ließ dabei berechtigte Hoffnungen zu, vorab vom Weiterkommen zu träumen.

Ob es dem frühen Aufstehen oder ganz einfach der anfänglichen Nervosität geschuldet war, bleibt unklar. Jedenfalls konnten die Saalestädter zu Beginn des ersten von insgesamt sechs Spielen noch gut mit den Nordhäuser Jungs mithalten, wenngleich man sich schnell einem Rückstand hinterherlaufen sah. Das Spiel war bis zum Spielstand von 7:5 allerdings durchgängig offen, bis plötzlich der Faden riss. Jena hatte dem gegnerischen Tempospiel nichts mehr entgegenzusetzen, Nordhausen traf nach Belieben und enteilte bis zur Schlusssirene auf 13:5.

Was folgte waren eine kurze Kabinenansprache und aufmunternde Worte. Köpfe hoch und Fokus auf die eigenen Stärken, so das Motto für das nächste Spiel gegen den ThSV Eisenach. Jetzt merkte man den Jungs den Willen an, nicht bereits so früh im Turnierverlauf fast alle Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme begraben zu wollen. Trotz zwischenzeitlicher 3-Tore-Führung durch die Eisenacher war das Spiel beim Stand von 7:7 nach elfeinhalb Minuten völlig ausgeglichen. Starke Regenfälle, ein scheinbar undichtes Hallendach und stetiges Tropfen direkt vor dem Jenaer Tor brachten nun aber nicht nur den ansonsten starken Rückhalt völlig aus dem Konzept, sondern streuten gleichermaßen Unruhe unter den Feldspielern. Eisenach zog auf vier Treffer davon und gewann am Ende ungefährdet mit 11:8.

Die Chance auf ein Weiterkommen also bereits vergeben? Am Frust über die bisherige Turnierleistung konnte auch der souveräne 9:5 Sieg gegen die Ronneburger Hausherren zunächst nicht viel ändern. Trotzdem konnten einige Spieler geschont und auf die Rückrunde eingestellt werden. Durch den Nordhäuser Sieg gegen Eisenach bestand zumindest noch die Aussicht, mit einem deutlichen Rückspielerfolg doch noch einen der ersten beiden Plätze zu erreichen.

Für die zweite Begegnung mit dem bis dato ungeschlagenen Nordhäuser SV hatte das Trainerteam einige personelle Veränderungen zum Hinspiel vorgenommen, welche sich auszahlen und das Spiel aus Jenaer Sicht zum emotionalen Höhepunkt des Turniers werden lassen sollten. Mit viel Leidenschaft und Einsatz erkämpfte sich der HBV-Nachwuchs immer wieder den Ball, fand in der Abwehr endlich den notwendigen Zugriff und vorn wiederum Lösungen gegen die Nordhäuser Defensive. Als mit lediglich anderthalb verbleibenden Spielminuten der Treffer zum 8:6 im NSV-Tor einschlug, schien der Sieg bereits zum Greifen nah, aber der Gegner drehte noch einmal auf und erzielte seinerseits 20 Sekunden vor Spielende den Ausgleichstreffer. Unsere Jungs wollten sich aber mit lediglich einem Punkt nicht zufrieden geben und konnten sich durch einen weiteren schnell vorgetragenen Angriff mit erfolgreichem Abschluss am Ende feiern lassen.

Die funktionierende Sieben schien gefunden und sollte nun gegen Eisenach für den nötigen Erfolg sorgen. Darüber, ob am Ende die Kraft nicht reichte oder die Konzentration nach dem vorangegangenen Sieg verloren gegangen war, lässt sich nur spekulieren. Jedenfalls fand unsere mJD nicht wieder zu ihrem Spiel, verlor zu häufig den Ball, sah sich nach zwischenzeitlicher 1:0 Führung gar 1:7 im Rückstand und verlor am Ende allzu deutlich mit 3:10.

Turnierplatz 2 war somit nicht mehr möglich und der HBV konnte lediglich das Turnier gegen den Viertplatzierten aus Ronneburg mit einem 5:2 Erfolg ausklingen lassen. Wenngleich man im abschließenden Spiel zwischen Nordhausen und Eisenach, welche den Landesmeister unter sich ausmachten, nur zum Zuschauen verdammt war, so hatten die Jungs an diesem Tag individuell wie auch als Mannschaft ihre Erfolgsmomente. Gleichzeitig wurden wieder neue Baustellen aufgezeigt, an welchen es nun zu arbeiten und in den verbleibenden Saisonspielen auszubessern gilt. Wir wünschen dem Landesmeister aus Eisenach und dem Vizemeister aus Nordhausen maximale Erfolge bei der Bestenermittlung Ende Mai in Dessau!