Die Jungs von der Saale, deren Kader in dieser Saison fast ausschließlich aus Spielern des jüngeren Jahrgangs sowie eigentlichen C-Jugend Spielern besteht, mussten an diesem Tag erneut auf den gerade wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrten Spielmacher Till Retzlaff (Gürtelrose)verzichten. Der von Pech verfolgte THV-Landesauswahlspieler war so dazu gezwungen, von der Tribüne aus seine angeschlagenen Teamkollegen Damian Wesiger (bakterieller Infekt) und Louis Zemann (Erkältung) beim Kampf um die wichtigen zwei Punkte anzufeuern. Die beiden Rückraumshooter hatten unter der Woche nicht trainieren können, Damian sogar erst wenige Tage zuvor das Antibiotikum abgesetzt.
Trotzdem taten die beiden alles, um den onehin dünn besetzten Rückraum zu unterstützen. Louis Zemann konnte im Angriff mit schnellen Finten und entschlossenen Aktionen überzeugen, musste aber in der Abwehr auf die Außenposition ausweichen, um zumindest kleine Pausen zu bekommen. Damian Wesiger, der am Ende mit zehn Toren erfolgreichster Feldtorschütze des Spiels wurde, warf sich mit aller Macht in das Spiel, zog das Tempo an, spielte auf der Mitte und im linken Rückraum und war auch in der Abwehr mit viel Engagement dabei. Doch auch er musste immer wieder den Preis für seinen Einsatz zahlen und sich kurze Pausen auf der Bank nehmen.
Trotz allem gelang es den B-Jungs, das Spiel bis zum Ende offen zu halten. Ein ums andere Mal gerieten die HBV-Talente in den Rückstand, mit vier, fünf, einmal sogar sechs Toren. Jedes Mal gelang es, sich wieder heranzukämpfen und den Ausgleich zu erzielen. In einem sehr körperbetonten, aber nicht unfairen Spiel mit insgesamt 14 Zeitstrafen und einer roten Karte ließen sich die Saalestädter nicht abschütteln und zeigten große Moral. Das war auch möglich, weil an diesem Tag auf einen Verlass war: Martin Gregor, Schlussmann der Saalestädter, entschärfte unzählige Wurfversuche der Altenburger und konnte mit seinen Paraden immer wieder verhindern, dass sich die von ihren Fans lautstark angefeuerte JSG entscheidend absetzte.
Am Ende lag es an der zu hohen Fehlerquote, den oft unnötigen Zeitstrafen (insgesamt sechs für den HBV) und Hektik in entscheidenden Situationen, dass das Spiel knapp mit einem Tor verloren ging.
Da die B-Jungs kurz vor Schluss noch mit vier Toren hinten lagen, fühlte sich das Endergebnis mit 30:29 dennoch nach einem kleinen Sieg an, denn immerhin steht ja noch das Rückspiel in Jena an, bei dem sich die beiden Anwärter auf den Staffelsieg erneut messen werden.
Für den HBV spielten: Martin Gregor, Anton Wenke, Damian Wesiger (10), Hannes Weber (5), Louis Zemann, Julian Rausch (beide 4), Louis Lemnitzer (3), Filip Dittrich, Bruno Pacholik, Luca Bähr (je 1), Etienne Fleck, Filip Dittrich, Eddy Teichmann, Michael Kraft
