HBV Jena 90

Drama mit drei Akten in der Theaterstadt Meiningen

24.02.2019 - Arg ersatzgeschwächt nahm die Zweite Männermannschaft des HBV am vergangenen Sonntag den weiten Weg zum Tabellennachbarn Meiningen auf sich. Aufgrund zahlreicher Ausfälle war insbesondere die Ausgangssituation im Rückraum der Saalestädter wenig erfolgsversprechend, standen doch lediglich drei Spieler für die gleiche Anzahl an Positionen zur Verfügung.

Akt I – Exposition: Dennoch entwickelte sich zu Beginn der Begegnung ein ausgeglichenes Spiel, wobei die Gäste bis zum Spielstand von 6:7 meist einen Vorsprung von ein oder zwei Toren verwalten konnten. Nach einem ersten Bruch im Spiel der Jenaer, welcher sich durch eine Vielzahl technischer Fehler sowie verschenkte Gegenstöße äußerte, sah man sich jedoch plötzlich einem 3-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Meiningen verstand es, die schwache Phase des Gegners konsequent zu nutzen. Trotz geringer Gefahr aus dem Rückraum fand der Ball durch das Spiel über den Kreis oder die Außenpositionen häufig den Weg in das Tornetz der Saalestädter. Der Angriff des HBVs fand auch mit der Umstellung auf zwei Kreisläufer zu selten Lösungen gegen den Meininger Block. Einzig und allein Tobias Helk ist es zu verdanken, dass die Partie nicht bereits zu diesem Zeitpunkt entschieden wurde. Mit seinen insgesamt 13 Toren, welche er insbesondere gegen Ende der ersten Halbzeit aus allen Lagen und Spielsituationen heraus erzielte, war er neben Torhüter Christoph Schmidt an diesem Nachmittag bester Mann auf Seiten der Gäste.

Akt II – Höhepunkt: Als Reaktion auf den Halbzeitrückstand (18:15) schien Trainer Felix Poblotzki in der Kabine die richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. Hatte man noch am vorherigen Wochenende in Gera zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel katastrophal verschenkt, so zeigten sich die Jenaer diesmal hellwach. Während man selbst aufgrund der erstarkten Abwehrreihe fast sieben Minuten ohne Gegentor blieb, konnte vorn durch einen 5-Tore-Lauf nicht nur der Rückstand aufgeholt, sondern vielmehr die erste Führung seit Spielminute 16 erreicht werden. Leider verpasste es die Mannschaft, sich in dieser Phase deutlicher abzusetzen und eine Vorentscheidung zu erzwingen. Bis zum Spielstand von 28:28 nach 55 Spielminuten wechselte die Führung zwischen beiden Teams, wobei einige strittige Entscheidungen des jungen Schiedsrichtergespannes auf beiden Seiten für Hektik sorgten.

Akt III – Tragödie: Die verbleibende Schlussphase hielt letztlich das bereit, was bereits zu Beginn befürchtet wurde. In den letzten Minuten schwanden die Kräfte der Feldspieler, von denen ein Großteil fast durchgängig spielen musste. Die Gastgeber enteilten innerhalb weniger Angriffe auf drei Tore und brachten ihren Vorsprung schlussendlich sicher über die Zeit. Auch die von der Jenaer Abwehr gestellte Wurffalle in der letzten Spielminute konnte verwandelt werden, sodass sich die Männer des HBVs mit 33:30 geschlagen geben mussten.

Am Ende bleibt festzuhalten, dass sich die dezimierten Jenaer trotz starkem Kampf nicht selbst belohnt haben, sondern wie bereits mehrfach in dieser Saison Opfer der abhanden gekommenen Konstanz und Konsequenz geworden sind. Der daraus resultierende Platz im unteren Tabellenfeld entspricht ganz und gar nicht dem, was zu Saisonbeginn geplant gewesen ist, spiegelt allerdings die gezeigten Leistungen wider. Ziel für die noch ausstehenden Spiele kann und wird es folglich sein, noch bestmöglich Boden gut machen. Die nächste Chance dafür bietet sich direkt am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen die Mannschaft aus Suhl.

O.D.

 

Brüning, Müller, Richter (4), Seidel (1), Junker (2), Poblotzki (1), Möley (3), Delor, C. Schmidt, Helk (13), Dubnack (3), E. Schmidt (3)

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