HBV Jena 90

2. Männer mit Kantersieg beim Tabellenführer THC

Die Anzeichen standen wahrlich nicht gut. Gerade ein mal neun Feldspieler aus dem eigentlich breiten Kader hatte Trainer Eric Junker zur Verfügung. Besonders schmerzhaft vermisst wurde Kapitän und Top-Torschütze Tobias Helk aufgrund einer Verletzung. Und ausgerechnet an diesem Samstag führte der Weg zum Auswärtsspiel gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer Thüringer HC.

Die erfahrene Truppe aus Bad Langensalza konnte auf einen perfekten Saisonauftakt mit sieben souveränen Siege aus ebenso vielen Spielen zurückblicken. An sich gab es also nichts zu verlieren für die Jenaer, welche sich allerdings keineswegs kampflos dem Ligaprimus geschlagen geben wollten.

Der Respekt aufgrund der Ausgangslage war dennoch spürbar und die Heimmannschaft machte es den Gästen gleich doppelt schwer, indem beide Außenspieler derart offensiv verteidigten, dass die Jenaer Flügelzange aus dem Positionsangriff heraus quasi nicht mit eingebunden werden konnte. Folglich lastete noch mehr Verantwortung auf den Schultern des Rückraumes, welcher seine Aufgabe gut machte und immer wieder Lösungen gegen die kompakte Defensivreihe des THC fand. Dennoch kam die Jenaer Abwehr häufig den entscheidenden Schritt zu spät, um die dynamisch vorgetragenen Spielzüge der Hausherren rechtzeitig zu unterbrechen. So sah man sich schnell wie befürchtet einem Rückstand hinterherlaufen. Dieser wuchs nach etwa 20 gespielten Minuten auf vier Tore an, was Gästecoach Junker zu einer ersten Auszeit veranlasste, um dem THC-Angriff etwas Schwung zu nehmen und die eigenen Spieler noch mal voranzutreiben. Die Männer des HBV kämpften sich in Folge dessen schnell wieder auf ein Tor heran und hielten diesen Rückstand bis zum Pausenpfiff konstant.

Die Devise aus der Halbzeitansprache war unmissverständlich: Es musste zeitnah der Ausgleich geschafft werden, um die Heimmannschaft weiter unter Druck zu setzen. Tatsächlich dauerte es nicht einmal zwei Minuten, bis der Ball zum 18:18 den Weg ins Gehäuse des THC fand. Diese legten zwar ein letztes Mal einen Treffer vor, bevor die Saalestädter endgültig die Oberhand gewannen und seit dem 0:1 zu Spielbeginn erstmals wieder in Führung gehen konnten. Auch ein Time-Out des THC konnte den sich anbahnenden Umschwung nicht unterbinden. Zehn Minuten später führte Jena beim 21:24 bereits mit drei Toren und legte in dieser entscheidenden Phase des Spiels noch einen 5:0-Lauf nach, um auch die letzten Hoffnungen der heimischen Fans verblassen zu lassen. Trotz offensiver Deckungsvariante inklusive Manndeckung funktionierte der Angriff so gut wie nur selten zuvor. Tempowechsel und konsequente Zweikämpfe prägten das HBV-Spiel und notfalls reichten Abschlüsse aus dem Rückraum als bewährtes Mittel aus. Entscheidender Faktor war ebenfalls der stark aufgelegte Gästehüter Christoph Schmidt, welcher den THC-Spielern mit zahlreichen Paraden endgültig den Zahn zog und in der zweiten Hälfte nur sieben Mal hinter sich greifen musste.

Selten zuvor hatten die Saalestädter eine derart konstante und geschlossene Mannschaftsleistung wie an diesem Tag erlebt. Schlussendlich krönte ein verdienter 24:31 Erfolg den Einsatz, von welchem erst recht in dieser Höhe zuvor wohl niemand zu träumen gewagt hatte. Jena fügt damit dem THC die erste Saisonniederlage zu, klettert auf Tabellenplatz drei und unterstreicht zum wiederholten Male seine Ambitionen, zurecht in der Spitze der Landesliga zu stehen.

 

 

HBV Jena II: F. Brüning (TW), O. Dubnack (13/3), M. von Fintel (2), D. Fischer (4), P. Hoidis, P. Köhler (5), M. Richter (4), C. Schmidt (TW), E. Schmidt (2), R. Seidel, T. Solger (1)

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