HBV Jena 90

2. Männer: Am Ende fehlte die letzte Kraft …

Auf ein Neues! Nach 12-wöchiger Vorbereitungsphase begann für unsere 2. Männermannschaft wie bereits im Vorjahr die Thüringenligasaison mit einem Gastspiel bei der Vertretung des ThSV Eisenach II. Nachdem man vor knapp einem Jahr trotz zwischenzeitlich starker Phasen im Spielverlauf deutlich mit acht Toren unterlegen war, wollte sich die Mannschaft diesmal besser präsentieren.

Die Zeichen hierfür standen durchaus schlecht, mussten die Saalestädter doch mit Ausnahme vom Torhütergespann auf jeder Position auf Stammkräfte verzichten und mit lediglich acht teils angeschlagenen Feldspielern antreten. Entsprechend lag der Fokus von Beginn an auf lang ausgespielten Angriffen und einer stabilen Deckungsarbeit anstelle von Tempospiel, um mit den wenigen Kräften haushalten zu können.

Eisenach, selbsternannter Kandidat im Kampf um den Staffelsieg, eröffnete die torreiche Partie und setzte direkt im ersten Angriff mit einem Kempa über Linksaußen ein Ausrufezeichen. Unbeeindruckt durch die Atmosphäre von Halle und Publikum zogen die Jenaer Spieler von Beginn an ihr ruhiges Angriffsspiel auf und spielten geduldig bis zur sich ergebenden Torchance. Spielmacher Hagen Rose führte klug Regie, wusste seine Mitspieler immer wieder gut in Szene zu setzen oder auch selbst erfolgreich im Torabschluss zu sein. Trotz wiederholtem 2-Tore-Rückstand konzentrierten sich unsere Männer auf ihre Stärken im gemeinschaftlichen Spiel und konnten folglich immer wieder verkürzen oder gar ausgleichen. Heimtrainer Daniel Hellwig sah sich somit beim Stand von 9:9 nach 18 Minuten zur ersten Auszeit veranlasst, welche jedoch nicht die gewünschte Wende bringen sollte.

Jena blieb weiterhin hartnäckig, ging in der 25. Spielminute selbst in Führung und konnte den Vorsprung bis zur Halbzeitsirene sogar auf zwei Treffer ausbauen (14:16). Als effektives Mittel bewies sich in dieser Phase des Spiels immer wieder das Anspiel an Kreisläufer Johannes Hoepken, welcher kurzfristig eingesprungen war und sicher für Tore oder Strafwürfe sorgte.

Während es in der Halbzeitansprache in der Eisenacher Kabine lautstarken Redebedarf gab, zeigte sich Trainer Oli Dubnack zufrieden mit der bis dahin gezeigten Leistung seiner Spieler, mahnte aber davor, weiterhin den temporeichen Spielfluss der gegnerischen Mannschaft zu unterbinden. Das Team stellte sich auf eine körperlich intensive zweite Halbzeit ein, zu deren Beginn die Gäste trotz Überzahl jedoch schnell den Ausgleich kassierten.

Wenngleich der vorherige Vorsprung von zwei Toren noch einmal wiederhergestellt werden konnte, stand es nach 40 gespielten Minuten wieder pari. Jena legte zweimal einen Treffer vor, Eisenach antwortete postwendend mit dem Ausgleich und ging nach einer knappen dreiviertel Stunde selbst wieder in Führung (22:21). Jetzt machte sich allmählich die dünn besetzte Bank der Saalestädter bemerkbar, welche die Wartburgstädter gezielt zu ihren Gunsten nutzen wollten und den Fuß im eigenen Ballbesitz kaum noch vom Gaspedal nahmen. Wiederholt schnelle Gegentore waren die unweigerliche Folge aus Sicht der Gäste.

Bis zum Spielstand von 27:27 (54. Minute) schien die Partie auf ein Herzschlagfinale hinauszulaufen, bevor sich die Hausherren vorentscheidend auf zwei und wenig später auf drei Tore absetzen konnten. Die erschöpften Jenaer Feldspieler und auch der stark aufspielende Torhüter Matti Bittmann, welcher am Sonntag sein erstes Spiel im Trikot der blau-gelben absolvierte, hatten auch mit den letzten Kraftreserven nichts mehr entgegenzusetzen. Eisenach bestrafte jeden noch so kleinen Fehler und feierte schlussendlich einen 33:31 Heimsieg zum Saisonauftakt.

Spielerisch ebenbürtig hätten unsere Männer zumindest einen Punkt verdient gehabt, mussten letztlich aber mit leeren Händen den Heimweg antreten. Was bleibt, ist ein sehr guter Eindruck vom Leistungsvermögen in dieser Saison, an welches nun kommenden Samstag in eigener Halle angeknüpft werden muss. Gegen Altenburg will man dann die ersten Saisonpunkte einfahren.