HBV Jena 90

2. Herren: 3 Spiele - 2 Siege - 1 Problem

Die Zweite Männermannschaft des HBV Jena 90 steht in diesem Jahr vor einer großen Herausforderung, wurde doch die Landesliga auf insgesamt 14 Mannschaften vergrößert und gleichzeitig auf den gesamten Thüringer Raum ausgeweitet. Dementsprechend wird es für das Team von Trainer Eric Junker keine Spazierfahrt, sich bis zum Saisonende einen Platz in der oberen Tabellenhälfte zu erkämpfen. Umso erfreulicher ist es, das man nach dem dritten Spieltag aktuell mit 4:2 Punkten dasteht und dementsprechend einen zufriedenstellenden Saisonauftakt hinter sich hat. Allerdings war das Auftreten der Männer von der Saale nicht immer bis aufs Letzte überzeugend, weshalb mit Sicherheit mehr Punkte drin gewesen wären. Aber der Reihe nach…

Im ersten Spiel der Saison gegen den HV Merkers zeigte sich bei vielen Jenaer Spielern eine spürbare Nervosität. Dies lag sowohl am selbst auferlegten Druck, mit einem Erfolgserlebnis in die Handballsaison 2019/20 starten zu wollen, als auch an einigen strittigen Schiedsrichterentscheidungen, welche schon früh zu einer Disqualifikation gegen die ohnehin dünn besetze Mannschaft von der Saale führten. Nach dem zwischenzeitlichen Unentschieden zur Halbzeit schien im Anschluss an eine überlegene Phase der Gäste das Spiel beim Stand von 16:22 nach 48 Minuten eigentlich schon entschieden. Was folgte war ein unerklärlicher Einbruch der Männer des HBV, wodurch sich zehn Minuten später das Blatt zu Gunsten der Hausherren gewendet hatte (23:22). Durch ein letztes Aufbäumen und den nur wenige Sekunden vor Abpfiff erzielten Siegtreffer von Mannschaftskapitän Tobias Helk zum umjubelten 23:24 konnten die Saalestädter am Ende doch noch die angestrebten zwei Punkte aus Merkers entführen und zufrieden die Heimreise antreten.

Ähnlich eng verlief das Aufeinandertreffen mit der Mannschaft des HSV Sömmerda im ersten Heimspiel der Saison. Hier konnte man sich jedoch schon vor der Halbzeit durch geduldig ausgespielte Angriffe und zumeist konsequentes Abwehrverhalten auf vier Tore absetzen. Der komfortable Vorsprung bestand anschließend über weite Teile der zweiten Halbzeit und wurde zwischenzeitlich sogar auf fünf Tore ausgebaut. Doch auch in dieser Partie gelang es ungeachtet des vier Tore Vorsprungs anderthalb Minuten vor Spielende nicht, den Deckel drauf zu machen und souverän den zweiten Saisonsieg einzufahren. Sömmerda kam tatsächlich noch einmal auf einen Zähler heran und brachte die Jenaer Spieler, Trainer und Fans mächtig ins Schwitzen. Am Ende reichten glücklicherweise der zuvor herausgespielte Vorsprung wie auch der letzte Treffer des Spiels zum knappen Endstand von 29:27.

Mit vier Punkten aus zwei Spielen und dementsprechend viel Selbstvertrauen trat man vergangenen Samstag den weiten Weg zur schweren Auswärtshürde beim Nordhäuser SV an - der Mannschaft, welche im vergangenen Jahr den zweiten Platz in der Landesliga West belegte. Im Anschluss an eine kurze Eingewöhnungsphase mit dem geharzten Ball fanden die Jenaer Handballer gut ins Spiel und dominierten während der ersten Halbzeit das Geschehen auf dem Feld. Nachdem man bis zum 11:11 immer wieder vorgelegt hatte, folgte von den Saalestädtern die stärkste Phase der bisherigen Saison, sodass zur Halbzeitpause ein 13:17 auf der Anzeigetafel leuchtete. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte funktionierten die Abläufe im Angriff weiterhin und die offensiv ausgelegte Deckung stellte die Heimmannschaft immer wieder vor Probleme. Lediglich zwei Nordhäuser Spielern gelang es in diesem Abschnitt zu häufig, spielerisch die Defensive des HBV zu durchbrechen, um sich am Ende mit 10 bzw. 12 Treffern in die Torschützenliste einzutragen. Es kam, wie es kommen musste - von Spielminute 40 bis 50 brach das Jenaer Spiel erneut aus unerklärlichen Gründen ein. Ungeachtet der fast durchgängigen, stellenweise sogar doppelten Überzahl wurden die Hausherren reihenweise zu freien Würfen eingeladen, gegen die auch der ansonsten stark aufspielende Rückhalt Christoph Schmidt machtlos war. Nordhausen drehte das Spiel, ging kurz darauf in Führung und gab diese nicht wieder her. Jena kam lediglich noch auf ein Tor heran, bevor das Spiel beim Stand von 31:28 anderthalb Minuten vor Ende entschieden war. Die insgesamt äußerst faire Partie endete mit einem schlussendlich verdienten 32:29 Sieg für die Gastgeber. Nicht unbedingt aufgrund spielerischer Überlegenheit, aber gewiss wegen der Konstanz über die gesamten 60 Minuten der Begegnung hinweg.

Erfreulich ist dennoch, dass die Umsetzung der neu einstudierten Abwehrkonzepte bereits über weite Teile der Spiele funktioniert und die Mannschaft ungeachtet der aktuell geringen Kaderbreite kämpferisch ihre Leistung abruft. Trotzdem muss und wird es für kommende Aufeinandertreffen die Aufgabe sein, die zuletzt beständig aufgetretene Schwächephase zu vermeiden, um Konzentration und Spielfluss über die gesamte Spielzeit kontinuierlich oben zu halten. Nur auf diesem Weg wird sich die Möglichkeit eröffnen, oben mitzuspielen und wichtige Punkte gegen andere Mannschaften einzufahren. Die nächste Gelegenheit bietet sich bereits kommenden Samstag in heimischer Halle gegen die HSG Hörselgau/Waltershausen.

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