Ungeachtet dieser Tatsache stand für unsere Herren damit eine echte Reifeprüfung an, erwartete man mit der Mannschaft der „Eisenbahner“ doch den bisher in der Saison ungeschlagenen Tabellenzweiten.
Für beide Mannschaften galt es in dieser Partie dabei, einige negative Vorzeichen der Woche zu verarbeiten. Bei unseren von Dusan Milicevic trainierten Gästen befanden sich gleich mehrere Spieler aufgrund der Coranapandemie in Quarantäne, sodass sie am Spieltag nicht mitwirken konnten, zudem musste die Gastmannschaft auch noch drei verletzte Spieler ersetzen. Auch bei unseren Herren musste Coach Svajunas Kairis auf den Einsatz von Daniel Kyvalla, Jannick Möller und den bereits länger verletzten Asier Pedroarena Espinal verzichten.
Trotz der beschriebenen Schwierigkeiten hatten sich beide Mannschaften vorgenommen, ihre jeweiligen Serien von 5 bzw. 6 erfolgreichen Spielen fortzusetzen, wobei bei den Gästen aufgrund der hohen Anzahl von Ausfällen die Einschränkungen wohl noch schwerer wogen. Angesichts der von beiden Mannschaften in den letzten Wochen gezeigten starken Leistungen und auch aus den Erfahrungen der Spiele beider Mannschaften gegeneinander aus den letzten Spielzeiten, wurde allseits eine knappe, hart umkämpfte Partie erwartet, sollte doch der Tabellenzweite auf den Dritten der Tabelle treffen. Um es vorweg zu nehmen, genau ein solches ausgeglichenes Spiel war es dann auch.
Wie erwartet entwickelte sich von Beginn an eine Partie auf Augenhöhe zwischen beiden Mannschaften, welchen man beiden das Selbstbewusstsein aufgrund der positiven Ergebnisse der letzten Wochen anmerkte. Nach einer anfänglichen Gästeführung glichen unsere Herren schnell aus und gingen ihrerseits erstmals beim 7:5 mit 2 Toren in Führung. Dann folgte ein erster Kulminationspunkt im Spiel, als die Unparteiischen HBV Kapitän Kevin Elsässer, der seinen Gegenspieler bei einem Tempogegenstoß zu Fall brachte, direkt mit einer roten Karte vom Feld schickten. Eine vertretbare Entscheidung, welche unsere Herren jedoch nur kurz zu verunsichern schien.
Nachdem die Gäste erneut beim 10:11 selbst in Führung gegangen waren, gelang es den Männern von Trainer Svajunas Kairis wieder besser ins Spiel zu kommen und bis zur Pause eine 14:12 Halbzeitführung zu erarbeiten. Beide Mannschaften mussten sich dabei jeden Torerfolg hart erarbeiten, zeigten sich doch beide Deckungsreihen beweglich und stabil. Besonders treffsicher auf Seiten unserer Herren war dabei Vincent Neudeck von der Außenposition, während auf Seiten der Gäste vor allem Torsten Schneider immer wieder erfolgreich war, welcher am Ende des Tages 12 Treffer für seine Farben beisteuerte und auch vom 7 Meter Punkt eine 100% ige Trefferquote zeigte.
Auch in der 2. Halbzeit änderte sich am Spielverlauf wenig. Beide Mannschaften kämpften um jeden Torerfolg. Die Deckungsreihen beider Teams hielten voll dagegen und die Torhüter beider Mannschaften kauften den Werfern auf beiden Seiten den ein oder anderen Wurf ab. Die Führung im Spiel wechselte mehrfach. Nach 45 Spielminuten stand das Spiel 19:19 Unentschieden. Beide Trainer nahmen in der Folge eine Auszeit, um ihre Mannschaften auf die spannende Schlussphase des Spiels einzustellen. In den letzten 10 Spielminuten gingen dann unsere Herren erneut mit 2 Toren in Führung, welche sie mit Glück und Geschick bis in die absolute Schlussphase verteidigen konnten. Als Richard Vagner etwa 75 Sekunden vor dem Abpfiff auf 27:24 erhöhen konnte, war die Vorentscheidung gefallen.
Am Ende des Spiels stand ein verdienter, aber auch schwer erkämpfter 28:25 Heimsieg gegen eine starke Mannschaft der SG Pirna / Heidenau, die trotz der beschriebenen Besetzungssorgen klar nachgewiesen hatten, zu den Spitzenteams der Liga zu gehören. Unsere Herren hatten ihre „Reifeprüfung“ in dieser Partie bestanden und auch den Ausfall ihres Kapitäns wegstecken können.
Beide Trainer lobten nach der Partie die gesehenen Leistungen ihrer Mannschaft. Angesprochen auf die Tatsache der „Tabellenposition“ verwies Svajunas Kairis völlig zurecht auf die Tatsache, dass sowohl die Eisenbahner als auch die HG 85 Köthen in der Tabelle ein Spiel weniger zu verzeichnen haben, als unsere Herren und dass in der Saison noch sehr viele Spiele zu bestreiten sind. Quasi unisono erklärten beide Trainer an das Umfeld der beiden Vereine gerichtet, dass man sich über den bisherigen Saisonverlauf zwar freuen könne, aber noch viel Arbeit vor den Mannschaften liegt und jedes Spiel erneut hoch konzentriert angegangen werden muss, um erfolgreich zu bleiben.
Beste Torschützen für den HBV Jena waren Vincent Neudeck (8) und Richard Vagner mit 8 Treffern. Insgesamt trugen sich 9 unserer Männer in die Torschützenliste ein. Für die Gäste war Torsten Schneider der überragende Torschütze mit 12 Toren.
Am kommenden Wochenende reisen unsere Herren dann zum nächsten anspruchsvollen Auswärtsspiel beim HC Einheit Plauen. Gespielt wird am 13.11.2021 um 16 Uhr in der Sporthalle „Anne Frank“, Wieprechtstraße 11 in 08525 Plauen.
