HBV Jena 90

Thüringenderby mit Herzschlagfinale!

Am gestrigen Sonntag hatten unsere 1. Männer mit dem HSV Apolda 1990 zum allerseits fieberhaft erwarteten Thüringenderby den punktgleichen Tabellennachbarn aus der Glockenstadt zu Gast in der Werner Seelenbinder Halle in Jena Lobeda West. Beide Mannschaften waren vor diesem Duell mit jeweils 11:17 Punkten aus den bisherigen Spielen punktgleich und gleichermaßen unzufrieden mit der bisherigen Saisonausbeute. Vor dem Spiel wurde daher ein umkämpftes, knappes Duell der beiden Thüringer Vertreter in der Mitteldeutschen Oberliga erwartet. Dem Sieger der Partie winkte ein Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz.

Die besondere Bedeutung des Spiels für beide Vereine machte sich dann auch bereits vor dem Spiel deutlich bemerkbar. Nicht nur, dass beide Mannschaften bereits frühzeitig am Spielort eintrafen, sondern auch die ersten Zuschauer fanden sich bereits 90 Minuten vor Spielbeginn in der Halle ein, um sich die besten Plätze auf der Tribüne zu sichern. Eine weise Entscheidung, sollte das Spiel letztlich vor mehr als 600 Zuschauern stattfinden, was die Kapazitäten der Werner Seelenbinder Sporthalle an ihre Grenzen brachte. Aufgrund der räumlichen Nähe beider Vereine hatten sich auch eine Vielzahl Gästeanhänger auf den Weg nach Jena gemacht, um ihre Mannschaft lautstark zu unterstützen. Am Ende wird ungeachtet des Endresultats keiner der Zuschauer bereut haben, an diesem Abend Augen- und Ohrenzeuge des Thüringenderbys gewesen zu sein.

Die HBV Männer von Interimstrainer Sergio Ruiz Casanova starteten auch aufgrund der in den letzten beiden Spielen errungenen Auswärtssiege in Aschersleben und Glauchau mit viel Selbstbewusstsein in die Partie und nahmen von Beginn des Spiels an das Heft des Handelns in die Hand, während den Gästen ein eher zäher Spielauftakt gelang. Die HBV Männer spielten ihre Angriffe überlegt aus, hatten eine geringe Fehlerquote zu verzeichnen und auch eine gute Abwehrorganisation zu bieten, was den Gästen ihr Angriffsspiel erschwerte. Folgerichtig gingen die Gastgeber früh deutlich in Führung 7:3 (13. Minute), was Gästetrainer Frank Ihl zu seiner ersten Auszeit veranlasste. Diese zeigte zunächst wenig Wirkung, die HBV Männer um Kapitän Malte Hansemann bauten die Führung mit starker Angriffs- und Verteidigungsleistung zwischenzeitlich auf 8 Tore aus (13:5, 24. Minute). Zum Halbzeitpfiff der beiden Unparteiischen Hoffman / Pinkert hatten sich die HBV Männer einen vermeintlich beruhigenden 15:8 Vorsprung erarbeitet. Zur Halbzeit zeigten sich die HBV Anhänger siegessicher, die Gäste aus der Glockenstadt hofften auf eine Wende nach der Pause.

Nach dem Wechsel verlief die Partie zunächst recht torarm, das erste Tor erzielte Slobodan Veselinovic für die Gäste erst vier Minuten nach der Pause. In der Folge entwickelte sich dann zunächst ein Spiel auf Augenhöhe, in welchem beide Mannschaften bei nun auch zunehmendem körperlichen Einsatz regelmäßig zur Torabschlüssen kamen, wobei sich die Gäste nunmehr deutlich besser als vor der Pause präsentierten und den Pausenrückstand leicht verkürzen konnte. Auf Seiten des HBV nahm jetzt die Fehlerquote zu, sodass es nach 45 Minuten nur noch 21:18 stand. Die Auszeit von Sergio Casanova war logische Folge. Diese zeigte Wirkung. Spätestens als Nils Nasgowitz in der 53. Spielminute das 25:21 für seine Farben erzielte, meinte man auf Jenaer Seite, dass eine Vorentscheidung gefallen wäre. Doch es kam anders...

Nur wenige Sekunden später verhängten die Unparteiischen, welche zu diesem Spiel von einem technischen Delegierten des Verbands unterstützt wurden, gleich eine Zeitstrafe gegen zwei Spieler des HBV. Die nun clever aufspielenden Gäste, welche von ihrem zahlreichen Anhang frenetisch unterstützt wurden, nutzten die entstandene Überzahl routiniert aus und verkürzten das Ergebnis in nur wenigen Minuten. Zudem unterliefen unseren Männern zwei überflüssige Ballverluste, so dass die Gäste in der 57. Minute tatsächlich den 25:25 Ausgleich erzielen konnten.

Was dann folgte, war an Spannung für die Zuschauer kaum zu überbieten. Beide Mannschaften scheiterten gegen jeweils aufopferungsvolle Deckungsreihen mehrfach mit ihren Angriffen. Zuletzt spielten die Gäste den eigenen Angriff fast bis zur Sirene runter, um zumindest den einen Punkt zu sichern. Der letzte Abschluss erfolgte etwa 7 Sekunden vor Ende. Der Wurf scheiterte. Damian Kowalczyk schaltete blitzschnell und beförderte den Ball zum Gegenstoß zu Malte Hansemann, welcher den Wurf trotz des ihm entgegen springenden Igor Toskoski noch ins Tor beförderte... Sirene. Plötzlich Stille in der Halle, würde der Treffer zählen? Nach kurzer Beratung mit dem technischen Delegierten wurde das Tor gegeben. Spielende.

Ein am Ende verdienter, angesichts des Spielverlaufs auch glücklicher 26:25 Sieg für den HBV, den Gästen aus Apolda ist eine starke und kämpferisch überzeugende zweite Halbzeit zu bescheinigen. Ein Dank für das insgesamt auf dem Feld und auf den Rängen faire Spiel gilt beiden Mannschaften und ihren Anhängern. Eine Werbung für unsere Sportart.

Erfolgreichste Torschützen beim HBV Jena waren Florian Folger (6), Sebastian Triller (5 Tore), Malte Hansemann (4) Kevin Elsässer (3), Tobias Grau mit 3 Toren. Insgesamt trugen sich 8 Spieler in die Torschützenliste bei unseren Männern ein. Für die Gäste trafen Slobodan Veselinovic (10) und Bojan Mirilo (8) am  häufigsten.

Bereits am kommenden Sonntag, den 13.01.2018 um 16 Uhr  wollen unsere Herren beim nächsten Auswärtsspiel beim ZHC Grubenlampe in Zwickau nachlegen.

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