Ab der ersten Minute entwickelte sich ein hochklassiges Handballspiel mit viel Tempo, Kampf und schön herausgespielten Torabschlüssen. Zu keinem Zeitpunkt der ersten Halbzeit gelang es einem Team, sich auf mehr als zwei Tore abzusetzen. Der Schlagabtausch der beiden Favoriten auf den Staffelsieg war fair, aber dennoch hart und vor allem sehr ausgeglichen. Die zuletzt schwächelnde HBV-Abwehr stand deutlich kompakter und aggressiver als in den vergangenen Auftritten, leider war jedoch das Glück an diesem Tag nicht auf Jenaer Seite: ein gehaltener Siebenmeter sowie zwei abgewehrte Bälle von außen landeten unerreichbar für die Jenaer Abwehr in den Händen der JSG und konnten direkt verwandelt werden. So kam es, dass nach dreißig Minuten, nach einer kurzen Schwächephase im Angriff und einer insgesamt sehr überzeugenden Abwehrarbeit ein 12 zu 13 aus Jenaer Sicht zu Buche stand. Kurz vor dem Schlusspfiff konnte die JSG eine der wenigen unaufmerksamen Momente der HBV-Abwehr ausnutzen und den Führungstreffer erzielen.
Zur Halbzeit war klar, dass dieses Spiel im Kopf entschieden werden würde. Die Mannschaft, die sich als erstes eine Schwächephase erlauben würde, würde früher unter später einbrechen. Leider waren dies an diesem Tag die HBV-Youngster, die Mitte der zweiten Halbzeit an sich selbst scheiterten, eine unnötige und eigentlich abgelegte Schwäche der Jungs aus Jena. Diese Phase, geprägt von Hektik, Unsicherheit und mangelndem Mannschaftsgeist, nutzen die nun erstarkende JSG, um sich eigentlich uneinholbar auf sieben Tore abzusetzen.
Angesichts dieser aussichtslosen Situation gab es nur noch eine Möglichkeit: etwas wagen und auf ein Wunder hoffen. Der HBV stellte zehn Minuten auf eine Manndeckung um und spielte sich in einen Rausch. Zahlreiche Ballverluste, technische Fehler und Unsicherheiten konnten so auf Seiten der JSG provoziert werden. Spätestens, als die JSG zum Timeout gezwungen war, war der HBV wieder im Spiel und hatte wieder eine Chance auf den Sieg. Leider war auch in dieser Phase das Glück nicht auf HBV-Seite und mehrere kleine Fehler sorgten am Ende dafür, dass die JSG das Spiel mit 31 zu 33 gewann. Trotz zwei verworfener Siebenmeter und erneut unglücklicher Abpraller hatten sich die HBV-Youngster von sieben auf zwei Tore herangekämpft und sich einen extrem temporeichen und hochklassigen Kampf mit der JSG liefern.
Eine Qualifikation für die Thüringenmeisterschaft ist nach wie vor möglich, vorausgesetzt, der HBV hält sich bei 4 Minuspunkten und baut seine Tordifferenz weiter aus, um der rechnerisch beste Zweitplatzierte der drei Landesligastaffeln zu bleiben.
Wir beglückwünschen die JSG Altenburger Land zum Sieg und bedanken uns für den großartigen Fight!
Für den HBV spielten:
Hannes Weber (8), Damian Wesiger (7), Louis Zemann (4), Julian Rausch (3), Filip Dittrich, Bruno Pacholik, Luca Bähr (je 2), Till Retzlaff, Etienne Fleck, Louis Lemnitzer (je 1), Michael Kraft, Tom Linnemann, Martin Gregor, Anton Wenke, Eddy Teichmann (n.e.)
