HBV Jena 90

Handballspektakel ohne Happy End

Am vergangenen Sonntag hatten unsere 1. Männer mit der HSG Freiberg in der Jenaer Sparkassenarena im Rahmen der Medipolis Handballarena 2019 einen starken Gegner zu ihrem Punktspiel in der Mitteldeutschen Oberliga zu Gast.

Die "Dachse" aus der Bergbaustadt hatten sich nach einem etwas holprigen Saisonstart in den letzten Wochen vor der Winterpause in bestechender Form gezeigt und eine Siegesserie gestartet, die sie bereits auf Platz 4 der Tabelle geführt hatte. Unsere Herren ihrerseits hatten nach dem Trainerwechsel im Dezember und Januar mit drei Siegen in Folge in der Liga Boden gutgemacht und sich auf Platz 9 der Tabelle verbessert. Die Spannung vor dem Spiel war groß, galt es doch die Frage zu beantworten, welche der beiden Siegesserien ihre Fortsetzung finden sollte. Da das Spiel erstmals in der Mitteldeutschen Oberliga in der Sparkassenarena in Jena ausgetragen werden konnte, war schon vor dem Spiel mit einer großen Zuschauerkulisse gerechnet worden. Letztlich sahen das Spiel ca. 1.400 begeisterte Zuschauer, was auch für die gesamte Liga einen neuen Rekordwert darstellen dürfte. Da am letzten Spieltag die Spiele beider Kontrahenten witterungsbedingten Absagen zum Opfer gefallen waren, stellte sich natürlich auch die Frage, welche der beiden Mannschaften die längere Punktspielpause besser verkraftet hatte. Das Hinspiel konnten unsere Herren in Freiberg zu Saisonbeginn mit 27:25 für sich entscheiden. Allseits wurde daher erneut ein enges und umkämpftes Spiel erwartet.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in welcher vor allem die beiden Deckungsreihen Akzente setzten 2:2 (7. Minute) fanden sich die spielstarken Gäste zunächst besser ins Spiel und konnten in der Folgezeit immer wieder ein oder zwei Tore vorlegen, was jedoch die Männer um Kapitän Malte Hansemann mit starkem kämpferischen Einsatz stets kurzfristig kompensieren konnten. Über die Zwischenstände von 10:10 (20.) und 12:12 (24.) näherte man sich der Halbzeit. Da auch die Torhüter auf beiden Seiten mit einigen Paraden glänzen konnte, gelang es keiner der beiden Mannschaften sich vom Gegner abzusetzen. Bereits jetzt hatte man den Eindruck, dass es in dieser Partie keine Verschnaufpausen geben sollte. Nach einem 7 Meter Strafwurf 12 Sekunden vor der Pause, den Florian Folger sicher verwandeln konnte, ging es folgerichtig mit einem 14:14 Unentschieden in die Kabinen. Spätestens jetzt war den zahlreichen Zuschauern klar, dass auch an diesem Tage erneut ein Handballkrimi bis in die Schlussphase zu erwarten stand.

Der "Pausentee" schien den Männern von Coach Sergio Ruiz Casanova insgesamt besser bekommen zu sein als den Gästen, denn bis zur 37. Minute gingen nun die HBV Männer durch schöne Treffer von Malte Hansemann, Sebastian Triller, Marcin Kijowski und Patrik Pristas bei nur einem Gegentreffer erstmals mit 3 Toren in Führung (18:15). Die Auszeit des Gästetrainers war logische Folge. Diese zeigte auch Wirkung; die Gäste verkürzten das Ergebnis und erzielten in der 47. Minute den 20:20 Ausgleich. In dieser Phase schlichen sich in das Angriffspiel der HBV Männer leider einige technische Fehler und Fehlwürfe zu viel ein, was die konsequent weiter spielenden Gäste nun ihrerseits zu einer 3 Tore Führung ausnutzen konnten 22:25 (55. Minute). Aber die HBV Männer gaben sich noch lange nicht geschlagen und glichen nun ihrerseits mit 3 Treffern in Folge nach jeweils starken Ballgewinnen in der Deckung wieder aus (25:25). Weniger als 2 Minuten waren da noch zu spielen.

Den "Dachsen" gelang dann durch ihren an diesem Tag besten Torschützen Nico Werner der erneute 26:25 Führungstreffer, den HBV Männern verblieb noch etwa eine Minute mit einem weiteren eigenen Treffer das Spiel zumindest auszugleichen. Geduldig wollte man den letzten Angriff ausspielen, um die starke Gästeabwehr nochmals zu überwinden. Doch mitten im Spielaufbau unterlief den Gastgebern ein überflüssiger Ballverlust, den die Gäste mit aller Konsequenz zum Gegenstoß und dem vorentscheidenden 25:27 Treffer durch Eric Neumann nutzten. Der Treffer von Florian Folger 8 Sekunden vor Abpfiff der insgesamt unauffällig leitenden Unparteiischen Meyer/Petzold aus Dresden konnte an der 26:27 Niederlage nichts mehr ändern.

Nach dem Abpfiff sah man auf Jenaer Seite in enttäuschte, zum Teil aber auch ungläubige Gesichter, dass die an diesem Tage hoch motivierte und mit vollem Einsatz abgelieferte Leistung nicht einmal zu einem Punktgewinn gereicht hatte. Am Ende haderten Mannschaft und Trainerteam vor allem mit den unnötigen eigenen Ballverlusten in der entscheidenden Phase des Spiels. Die Freiberger Gäste feierten nach einer wirklich durchweg starken Leistung ihren Erfolg vor der Rekordkulisse der Sparkassenarena. In den Reihen der Zuschauer war zu vernehmen, dass vielleicht ein Unentschieden an diesem Tage das "richtige" Ergebnis gewesen wäre, aber Handball ist kein Wunschkonzert...

Am Ende haben beide Mannschaften mit diesem wirklich spannenden und hochklassigen Spiel den Zuschauern ein tolles Erlebnis bereitet und letztlich beste Werbung für den Handballsport betrieben. Natürlich setzten die beiden Bundesligisten SC DHfK Leipzig und SG Hannover - Burgdorf da im Nachgang noch einen drauf; was die Spannung und Intensität betraf brauchte sich das Duell in der Mitteldeutschen Oberliga dahinter aber keineswegs zu verstecken.

Erfolgreichste Torschützen beim HBV Jena waren Florian Folger (9), Sebastian Triller (5) und Marcin Kijowski mit 5 Toren. Insgesamt trugen sich ebenso wie bei den Gästen 7 Spieler in die Torschützenliste bei unseren Männern ein. Für die Gäste trafen Nico Werner (7), Eric Neumann (4) und Alexander Matschos (4) am  häufigsten.

Bereits am kommenden Samstag, den 02.02.2019 um 19 Uhr wollen unsere Herren beim nächsten Heimspiel gegen den USV Halle dann mit einem weiteren Heimsieg in der Liga den Abstand zum Tabellenende vergrößern. Gespielt wird dann wieder in der altehrwürdigen Werner Seelenbinder Halle in Jena Lobeda West.

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