Umso ärgerlicher, dass unsere Herren im Kader nicht aus dem Vollen schöpfen konnten. Während sowohl Torhüter- als auch Kreisläuferposition gleich dreifach besetzt waren, stand für alle restlichen Positionen insgesamt nur ein einzelner Wechselspieler zur Verfügung. Dennoch stürzte sich die junge Truppe unbeirrt in ihr altbekanntes Tempospiel aus der eigenen Defensive heraus. Mit einem starken Rückhalt in Person von Christoph Schmidt, welcher direkt nach einer gespielten Minute den ersten 7-Meter entschärfte, kamen die Saalestädter über die erste und zweite Welle häufig zum Erfolg oder schafften es andernfalls aus dem Positionsangriff heraus, die gegnerischen Reihen vor Probleme zu stellen.
So entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase, in welcher beide Mannschaften im Anschluss an die lange Pause erstmal zu ihrem Spiel finden mussten. Der Heimmannschaft gelang dies dann offensichtlich besser, konnte man doch ausgehend vom 8:8 in der 17. Spielminute innerhalb von 10 Minuten auf 19:11enteilen und schließlich den 8-Tore-Vorsprung mit in die Halbzeit nehmen.
Für den zweiten Durchgang war nun aufgrund der Personalsituation ein sicheres Verwalten der Kraftreserven angesagt. Dennoch wollte man die Ilmenauer nicht nochmals erstarken und herankommen lassen, was wiederum nicht konsequent umgesetzt werden konnte. Der hart erarbeitete Vorsprung schmolz langsam aber beständig dahin, wobei unserer Zweiten besonders die umgestellte Abwehrreihe der Gäste zu schaffen machte. So war man in Minute 51 plötzlich lediglich noch mit zwei Treffern in Front.
Durch drei schnelle Tore der Rückraumachse Helk-Dubnack und einer in der Schlussphase souverän, aber durchweg fair agierenden Defensive, war die Führung aber kurzerhand wieder ausgebaut. Letztlich leuchtete mit Ertönen der Schlusssirene ein Endergebnis von 32:29 auf der Anzeigetafel. Zufriedenheit auf Seiten der Hausherren, welche in Ilmenau einen der stärksten Gegner in der Landesliga-Staffel sehen - Enttäuschung über die verlorenen Punkte und das Verhältnis an Zeitstrafen auf der Gegenseite. Der Frust entlud sich dann letztlich noch gegen die Unparteiischen, deren blaue Karte nach Ablauf der regulären Spielzeit doch noch zum Einsatz kam.
Beim gemeinsamen Mannschaftsabend zeigte sich Trainer Eric Junker schließlich stolz mit Blick auf die Leistung seiner Mannschaft. Er hat nun eine Woche Zeit, um noch einige Stellschrauben zu drehen, um kommendes Wochenende gleich gegen den nächsten starken Gegner in Gispersleben zu bestehen.